16. Februar 2024 - Gedichte Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Lyrik ist im Aufwind, Lyrik wird wieder gelesen. Zum Glück, mag man an dieser Stelle voller Inbrunst ausrufen. Lyrik zum Verstehen gibt es von Max Huwyler in „Ich habe ein Gedicht geträumt“.
Geträumte Gedichte
Es ist ein schmaler Band, den Max Huwyler zusammen mit der Edition Bücherlese vorlegt. Und gleich das titelgebende Gedicht ist verschwunden, weil es nicht schnell genug notiert wurde. Gleichwohl, der Dichter weiß, dass er ein Gedicht geträumt hat.
Das klingt lyrisch-poetisch verspielt und dabei bleibt es auch bei den knapp 40 Gedichten im Band. Es auf diese Formel zu beschränken, würde Huwylers Gedichten nicht gerecht werden. Sie schlagen dazwischen einen gesellschaftlichen, politischen Ton, häufiger noch einen religiösen Takt an.
Kind im Wind
So bleibt es abwechslungsreich bei der Lektüre. Apropos abwechslungsreich: Huwyler veröffentlicht mehrsprachig. Manchmal melodisch, zuweilen gar bildhaft, in der Regel aber klar und abgegrenzt bleibt die Lyrik weit vom träumerisch entfernt.
Warum gibt es auf dem Friedhof keine Uhr? Die letzten Stunden haben hier schon geschlagen. So „Friedhofskultur“. Und was wäre, wenn Maria statt Jesus eine Janine geboren hätte? Herrliche Gedankenspiele.
Mehr Gedichte lesen
„Ich habe ein Gedicht geträumt“ von Max Huwyler ist eine Werbung für moderne Lyrik. So etwas braucht die Welt. Ach, hätt auch ich ein Gedicht geträumt.
Max Huwyler: Ich habe ein Gedicht geträumt
Edition Bücherlese 2022