25. August 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Das Handwerk der Buchbindekunst einmal anders betrachtet: Bridget Collins fängt in „Die verborgenen Stimmen der Bücher“ dunkle Erinnerungen ein. Gelesen und rezensiert auf LiteraTüren.
Handwerk mit dunklen Momenten
Emmet ist krank. So krank, dass er für die Arbeit nichts taugt. Da kommt das Angebot der Buchbinderin ihn zu ihren Lehrling zu machen, gerade recht. Auch wenn die Buchbindekunst keinesfalls ehrbar angesehen ist.
Emmet beugt sich dem Druck, den er sich zum Teil selbst macht, und begibt sich in das Haus der Buchbinderin Seredith. Doch wird er nicht sogleich in die Kunst des Buchbindens eingeweiht. Auch erstaunt ihn die Tatsache, dass Seredith die gebundenen Bücher nicht zum Kauf anbietet.
Geheimnisvolle Parabel
Mehr durch Zufall erfährt er das Geheimnis, das hinter Serediths Buchbindekunst steckt. Sie nimmt den Menschen, die zu ihr kommen, schmerzhafte Erinnerungen und dunkle Geheimnisse. Dies erklärt auch, warum die Bücher nicht verkauft werden.
Andere Buchbinder gehen nicht so behutsam mit diesen Erinnerungen um. Außerdem verändert das Entfernen der dunklen Erinnerungen die Menschen, die nun ohne diese leben.
Schöne Bilder, düsteres Thema
Bridget Collins erzählt bildgewaltig, poetisch und philosophisch. Wer vom Cover und dem blau/türkisen Buchschnitt auf leichte Unterhaltung schließt, sieht sich arg getäuscht. „Die verborgenen Stimmen der Bücher“ zählt zweifelsohne zu eher düsteren Fantasy.
Den Roman bekommen Sie hier direkt beim Verlag.
Bridget Collins: Die verborgenen Stimmen der Bücher
Aufbau Verlag 2020
Übersetzerin: Ulrike Seeberger
467 Seiten