26. Februar 2023 - Kurzgeschichten Anthologie Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Menschenschauen gehören der Vergangenheit an; oder der Phantastik. Thematisiert werden diese „Freak-Shows“ in der Kurzgeschichten-Anthologie „Hereinspaziert“ aus dem Verlag Ohneohren und Herausgeberin Ingrid Pointecker.
Menschenschauen
Ein Freak zu sein ist nach herkömmlichen gesellschaftlichen Konventionen kein erstrebenswerter Zustand. Mit Freak ist eine „Laune der Natur“ bezeichnet, etwas Sonderbares, Menschen mit Seltsamkeiten, die in früheren Zeiten eine Attraktion auf Jahrmärkten waren.
Auch heute gibt es Freaks. Mit dieser Bezeichnung sind Menschen gemeint, die abseits der Gesellschaft stehen, Aussteiger, Verrückte, kurz, ein Synonym für „anders sein.“ Besonders die Freak-Shows, die zwischen 1840 und 1940 in Mode waren, sind das Setting für die Geschichten in der Anthologie „Hereinspaziert“ aus dem Ohneohren Verlag.
Steampunk trifft auf Horror
Weitere Vorgaben waren, dass die Geschichten Elemente des Steampunks, Horrors, Phantastik haben musste. 16 Geschichten haben es nach der Ausschreibung in die Anthologie geschafft.
Wir finden Geschichten von Olaf Lahayne, Julia Winterthal, Cel Silen, Lisanne Surborg, Marcel Streit, And Zobernig, Kornelia Schmid, Ilka Mella, Kris Gosen, Andreas Acker, L. Lancetta, Tessa Maelle, Katja Rocker, Fabian Elfeld, Peter-Michael Meurer und Michael Schwendinger.
Aus Sicht eines Freaks
Anthologien mit thematischen Vorgaben haben den Vorzug, dass sich die verschiedenen Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Im überwiegenden Teil der Geschichten kommen die „Freaks“ zu Wort, wird aus ihrer Sicht erzählt. Ein weiterer Vorzug einer solchen Anthologie ist der Umstand, dass auch unbekanntere Autorinnen und Autoren veröffentlichen dürfen und gelesen werden können. Gut, dass es solche Bücher gibt.
Ingrid Pointecker (Herausgeberin): Hereinspaziert
Verlag Ohneohren 2022