04. September 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Auf einem Schiff in einem Mordfall und gegen den Teufel zu ermitteln, ist heute wie 1634 eine Herausforderung. Stuart Turton formuliert sie in „Der Tod und das dunkle Meer“ zu einem starken Roman.
Auf nach Batavia
1634 schiffen sich der Generalgouverneur, seine Frau Sara, Sammy Pipps und Arent Hayes auf der Saardam ein, um nach Batavia zu reisen. Batavia, im Archipel von Indonesien, gehört zu den Kolonien, die die Ostindienkompanie bewirtschaften.
Es ist ein interessantes Sujet für die Ermittlungen eines Dedektivs: Ein mittelalterliches Handelsschiff. Von einem fahrenden Schiff kann Niemand entkommen; eine besondere Situation.
Starke Frau in der Hauptrolle
Und doch ist Pipps gar nicht der Hauptprotagonist des Romans. Diese Rolle verleiht Turton klugerweise Sara, der Frau des dumpen Generalgouverneurs. Diese muss stark sein, denn ihr obliegt es, gegen die damalige klassische Rollenverteilung von Mann und Frau anzukämpfen.
Die Antwort auf die Frage bleibt offen: Wie authentisch kann dies sein? Gab es zu der Zeit wirklich Menschen, die die Einsicht und den Mut hatten, sich gegen diese Rollen aufzulehnen? Oder ist dies eine idealisierte Idee eines Autors, der das wie seine Leserinnen und Leser, gerne möchte?
Komposition durch die Genres
Offen bleibt auch die Frage, in welches Genre man diesen Roman zuordnen kann. Er ist zugleich Kriminalroman wie Fantasy, Historischer Roman wie Mystery oder gar Horror. Es gefällt, dass diese Frage offen bleiben muss. Stuart Turton schreibt mit „Der Tod und das dunkle Meer“ einen wunderbaren Roman, der seine Fühler in viele Genres ausstreckt. Er hinterlässt, was nicht oft passiert, auf der letzten Seite ein Gefühl der Zufriedenheit.
Hier erhalten Sie den Roman direkt beim Verlag.
Stuart Turton: Der Tod und das dunkle Meer
Tropen Verlag 2021
Übersetzung: Dorothee Merkel
600 Seiten