Lee Hendrix, Thea Vignau-Wilberg, Timothy Potts & Thomas Kren: Mira Calligraphiae Monumenta

25. Juli 2021 - Sachbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Kalligrafien sind nie aus der Mode gekommen. Georg Bocskays „Mira Calligraphiae Monumenta“ mit Illustrationen von Joris Hoefnagel gehört zu den herausragenden Werken dieser Kunstrichtung. Die Ausgabe von 2020, erschienen bei Hatje Cantz 2020, vermittelt darüber hinaus Erläuterungen zum Werk und zu den beiden Künstlern.

 

Handgemachte Schönschrift

 

Die „Mira Calligraphiae Monumenta“ ist eine kalligrafische Handschrift aus dem 16. Jahrhundert. Verfasser war der ungarnstämmige Georg Bocskay, der im Dienste des Habsburger Kaisers Ferdinand I. stand. Drei Jahrzehnte später illustrierte der Holländer Joris Hoefnagel die Schönschrift auf Geheiß von Rudolf II., dem Enkel Ferdinand I.

 

Die Kalligrafie besteht aus zwei Teilen. Teil Eins und damit das Hauptwerk beinhaltet 123 Pergament- und fünf Papierrollen. Im zweiten teil zeigt das Werk verschiedene Musteralphabete, die Bocskay in unverkennbarer Schönschrift dokumentiert hat.

 

Illustrationen aus der Natur

 

Obgleich der Buchdruck zu der Zeit bereits erfunden war und sich größtenteils durchgesetzt hatte, verlor die Kalligrafie, also die schöne Handschrift, nicht an Bedeutung und gewann sogar an deren noch dazu. Denn schön schreiben konnte der Buchdruck noch nicht.

 

Es handelt sich bei der „Mira Calligraphiae Monumenta“ um ein zweiteiliges Kunstwerk. Neben der Kalligrafie Bocskays sind die Illuminationen Hoefnagels von nicht minderer Qualität. Ohnehin besitzt die illuminierte Handschrift einen besonderen Reiz durch die dynamische Beziehung zwischen Wort und Bild. Beide sind von Hand gemalt und ergänzen einander.

 

Sichere Hand und virtuose Präsentation

 

Bocskay besaß eine außergewöhnlich sichere Hand, erzeugte mit seiner Kalligrafie mehr eine virtuose Präsentation statt praktischen Nutzen. Hoefnagels Illuminationen präsentieren Blumen, Insekten, Kleintiere, Früchte und weitere Naturelemente.

 

Ergänzt und erläutert wird das Werk durch ein Vorwort von Timothy Potts, die Einleitung von Thomas Kren, einen Überblick von Lee Hendrix und Worte über Bocskay und Hoefnagel von Thea Vignau-Wilberg.

 

Die „Mira Calligraphiae Monumenta“ ist ein Werk, das in den fast fünf Jahrhunderten seines Daseins, kein bisschen seiner Zauberkraft und Faszination verloren hat. Es ist nicht absehbar, dass dies in den nächsten fünf Jahrhunderten geschehen wird.

 

Das Werk gibt es hier direkt beim Verlag.

 

Lee Hendrix, Thea Vignau-Wilberg, Timothy Potts & Thomas Kren: Mira Calligraphiae Monumenta

Hatje Cantz 2020

 

424 Seiten


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