18. November 2023 - Sachbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Die Zeitschrift „Vogue“ ist von einem Flair aus Luxus und Chick umgeben. Wie sie gegründet wurde und ob ihr Ruf dem Journal gerecht wird, berichtet Nina-Sophia Miralles in „Inside Vogue“.
New York
„Inside Vogue“ ist die Geschichte eines Magazin, der Eigentümer der Zeitschrift, vor allem aber der Chefredakteurinnen der „Vogue“. Nach einer redundanten Einleitung treffen wir zunächst auf eine Übersicht eben jener Chefredakteurinnen, und zwar der us-amerikanischen, der britischen und der französischen Vogue. Hintendran eine Übersicht der Eigentümer.
Dann aber folgt der erste Satz: „In den schönsten Märchen schwingt meist eine gute Fee ihren Zauberstab, aber im wirklichen Leben können gut aufgestellte Eltern dieselbe Funktion erfüllen.“ Kurzum, ein Lehrbuch-Erster-Satz, der uns zugleich lehrt, dass die Eltern der „Vogue“ wohl Eigentümer und Chefredakteuerinnen sind. Zusammen haben beide etwas von einer Zauberfee.
Debütantin
Gegründet wurde die „Vogue“ von Arthur Turnure in New York. Das Magazin war wie seine Tochter: Eine schöne Debütantin, die in die Gesellschaft eingeführt wird. Nahezu perfekt: hübsch, eloquent und gut informiert.
Es war das alte New York, aufstrebend, im Wettstreit zwischen etablierten und neuem Reichtum. Eine Zeit, in der alles möglich war. Das Journal sollte authentisch sein, für Gesellschaft, Mode und die zeremoniellen Augenblicke des Lebens. Eine kleine Märchenwelt.
Schönheit, Prunk, Luxus
Dafür steht die „Vogue“ noch heute, trotz aller Anpassung. Das Magazin zeichnet sich durch seine Liebe zu Schönheit, Prunk und Stil aus. Es verehrt auf die eine oder andere Weise den Reichtum und den Luxus. Zuweilen kann sie überraschen, wenn sich einzelne Redakteurinnen mit Rassismus, Gleichberechtigung und Tierrechten beschäftigen.
„Inside Vogue“ bietet die versprochenen Einblicke in die Geschichte des Magazins. Es ändert aber nichts an der Ausrichtung des Journals, die man lieben kann oder auch nicht.
Nina-Sophia Miralles: Inside Vogue
Aus dem Englischen von Christiane Rehagen und Sigrid Schmid
Hoffmann und Campe 2022