Daniel Keyes: Blumen für Algernon

08. April 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Wer weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr, als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß. Glücklich bis selig sind die Unwissenden. Wissend zu sein, birgt Probleme und Komplikationen. Beide Zustände muss Charlie Gordon in „Blumen für Algernon“ von Daniel Keyes bewältigen.

 

Ein Roman in Fortschrittsberichten

 

Freundinnen und Freunde korrekter Rechtsschreibung werden auf den ersten Seiten von „Blumen für Algernon“ fassungslos aufstöhnen. Hier wimmelt es geradezu von fehlerhaft geschriebenen Worten, fehlenden Kommata und einer grauenhaften Grammatik. Dies ist allerdings nicht einem fehlenden oder nachlässigen Lektorat zuzurechnen. Ganz im Gegenteil, Autor und Verlag haben diesen Umstand explizit gewollt, denn er spiegelt am besten den anfänglichen Intellekt von Charlie Gordon wider, dem Protagonisten und Ich-Erzähler des Romans.

 

Klug durch OP

 

Charlie Gordon ist 32 Jahre alt und gehört zu den sogenannten retardierten Menschen. Er erzählt in einer Art Tagebuch, genauer gesagt Fortschrittsberichten, was ihm widerfährt. Aus diesen Berichten erfahren wir, dass Charlie für ein Experiment auserkoren ist, das zum ersten Mal an Menschen durchgeführt werden soll: Eine Vervielfachung des Intellekts durch Operation.

 

An Tieren wurde dieses Verfahren bereits erfolgreich ausprobiert. Auch an Algernon, einer Maus, die Charlie im Labyrinth-Wettbewerb vorführt. Charlie besitzt vor der OP einen IQ von 69; aber er ist motiviert.

 

Dem Wissen folgen Probleme

 

Die Operation verläuft erfolgreich. Mit der Zeit besiegt Charlie Algernon im Labyrinth. Der anfänglichen Freude über den gestiegenen Intellekt folgen Probleme auf der Arbeit, mit der Familie, mit dem anderen Geschlecht. Alles ist nicht mehr so einfach wie es doch früher zu sein schien.

 

Charlies Veränderungen werden auch in der Qualität der Fortschrittsberichte deutlich. Kann Charlie mit der Veränderung umgehen? Wird aus ihm ein Übermensch?

 

Klassiker der Science-Fiction

 

Blumen für Algernon“ erschien 1959 als Kurzgeschichte und sieben Jahre später in überarbeiteter Fassung auch als Roman. Vor allem das Ende wurde und wird kontrovers diskutiert.

 

Es ist angemessen, dass der Klassiker neu aufgelegt und überarbeitet wurde. Seine Qualität und Zeitlosigkeit, ein Qualitätsmerkmal in diesem Genre, hat dadurch nicht verloren, eher noch gewonnen. Freunde der Science-Fiction aber auch der Psychologie wird`s freuen.

 

Der Roman direkt beim Verlag.

 

Daniel Keyes: Blumen für Algernon

Hobbit Presse, Klett-Cotta 2006

Aus dem Amerikanischen von Eva-Maria Burgerer

 

298 Seiten, E-Book


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