19.07.2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
In dieser Ausgabe sind alle drei Romane in einer Ausgabe zusammengefasst.
William Gibson hat keinesfalls vor, der Leserin und dem Leser die Lektüre der Idoru-Trilogie (auch Brücken-Trilogie) einfach zu machen. Gibson streift mit seinen Romanen eine nahe, gut vorstellbare Zukunft, deren Gros er im Dunkeln lässt, ohne dass die Romane dadurch verlieren. Im Gegenteil, die Konzentration liegt auf seinem Hauptthema, der Verschmelzung von Mensch und Technik, welche nicht allein auf geistiger Ebene vollzogen wird. Diese Thematik klingt immer wieder und auf verschiedene Weise an.
In „virtuelles Licht“, dem ersten Band, kämpfen Berry Rydell, Ex-Polizist, und Chevette Washington, Fahrrad-Kurierin, um ihr Leben.
Gibson erzählt, in allen Teilen, in verschiedenen Handlungssträngen, die sich zum Höhepunkt komprimieren und vereinen. Er verwebt die Schicksale von Figuren miteinander, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, genauso schafft er es, den „Cyberspace“ mit der, von Erdbeben halb zerstörten und von Obdachlosen besetzten, San Francisco Oakland Bridge zu verbinden.
Im Folgeband kommt als Protagonist Colin Laney hinzu, der als Kind mit einer Droge behandelt wurde, die ihn befähigt, gewisse Datenmuster zu erkennen. Diese Fähigkeit soll er einsetzen, um bei der Vereinigung des Musikers Rez mit der virtuellen Rei Toei zu helfen.
Im dritten Band futurematics kämpfen sie alle gegen eine gravierende Veränderung der Welt.
Gibsons Triologie ist nicht oberflächlich lesbar; sie verlangt volle Konzentration der Leserin und des Lesers. Obgleich die Bücher spannend und interessant geschrieben sind, benötigte ich vergleichsweise viel Zeit für die Lektüre.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt, wobei die Qualität positiv herausragt. Diese Trilogie ist unbedingt zu empfehlen; und das nicht nur dem Science-Fiction-Liebhaber.
William Gibson: Die Idoru-Trilogie (virtuelles Licht, idoru, futurematic)
Heyne Verlag, 2011
Übersetzung: Peter Robert
1053 Seiten, Taschenbuch