3. November 2023 - Tagebuch mit Erläuterungen
Walter Scott, der berühmte Poet und Schriftsteller Schottlands, schrieb nicht durchgängig Tagebuch. Der Band Zwei begleitet ihn und sein Leben vom 20. November 1825 bis zum 31. Mai 1826.
Nach dem Tod seiner Frau vertieft sich Scott in seine literarischen Arbeiten. Er schreibt eine umfangreiche Biografie über Napoleon und arbeitet an den "Erzählungen eines Großvaters".
Sein Tagebuch gibt Einblicke in seine Gefühle und Gedanken. Es trägt zum besseren Verständnis über den Dichter aber auch über die damaligen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in Schottland bei.
Auszug:
4. Juli [Edinburgh]
Ich habe morgens ein wenig gearbeitet und nach dem Frühstück einen Spaziergang gemacht. Der Tag war so köstlich, dass es einem das Herz bricht, das Land zu verlassen. Sie brachen jedoch gegen vier Uhr auf und erreichten Edinburgh kurz nach neun. Teilweise geschlafen; lese De Vere den Rest.[1] Es ist sprachlich und gefühlvoll gut geschrieben, enthält aber zu wenig Handlung, um als angenehmer Roman bezeichnet zu werden. Alles wird durch den Dialog zum Ausdruck gebracht – oder noch schlimmer: durch die Reflexionen des Autors, was das ungeschickteste aller Mittel ist.
5. Juli
Heute Morgen habe ich gearbeitet und die Einleitung zu den Chroniken mit meinen Geständnissen an J.B. geschickt[2] und habe etwas, wenn auch nicht fließend, mit den Geständnissen selbst gemacht. Allerdings nicht glücklich. Der schwarze Hund macht mir Sorgen. Galle, nehme ich an. „Aber ich werde mich sammeln und den Reiver bekämpfen.“ Es ist Reiver, diese elende Geisteskrankheit. Am Vormittag ging es mir ganz gut. Ging nach dem Abendessen nach Portobello, unterhielt sich mit dem kleinen Johnnie und erzählte ihm die Geschichte des Field of Prestonpans. Es gibt nur noch wenige, die sich für diese Geschichten interessieren.